zur Schutzraumabsicherung im Schachtkopf
Bei Seilaufzügen ist bei einem verkürzten Schachtkopf für das Wartungs- und Prüfpersonal nicht genügend Schutzraum vorhanden, wenn der Fahrkorb seine mechanisch höchst mögliche Position erreicht (Gegengewicht steht
auf Puffer).
Aus diesem Grund müssen gleichwertige Ersatzmaßnahmen geschaffen werden, welche diesen Schutzraum sicherstellen, um auch im Fehlerfall einen Personenschaden zu verhindern.
Sollte eine allgemeine Fehlfunktion zu einer Bewegung über den Fahrweg der definierten Inspektionsfahrt hinaus führen, ist eine mechanische Sicherung zur Fahrwegbegrenzung erforderlich, die z.B. durch eine Wartungsstütze unter dem Gegengewicht hergestellt werden kann. Da diese Lösung wenig praktikabel ist, empfiehlt es sich die Sicherung an der benötigten Position auf dem Fahrkorbdach anzubringen.
Die angegebenen Nennlastbereiche sind gültig bei:
- Gegengewichtsausgleich 50%
- max. Auslösegeschwindigkeit von 2,1m/s
1000-1600kg:
- Fahrkorbleergewicht F von 0,8 bis 1,4 x Nennlast Q (jedoch Fmax=1900kg)
400-600kg / 600-1000kg:
- Fahrkorbleergewicht F von 1,0 bis 1,4 x Nennlast Q
Allgemein
Die Montage erfolgt links und rechts direkt auf oder unter der Kopftraverse des Tragrahmens. Der Winkel mit dem Bolzen muss vollflächig den Tragrahmen kontaktieren. Eine Montage auf der Kabine ist nicht zulässig.
Fahrwegbegrenzung Art.Nr. 078687 und Art.Nr. 078688
Bei einem reduzierten Schachtkopf ist es erforderlich den normgerechten Schutzraum mit geeigneten Ersatzmaßnahmen herzustellen und die Inspektionsfahrt nach oben zu begrenzen. Dies geschieht zunächst durch einen Endschalter für die Inspektionsfahrt oder eine andere elektronische Abschaltung (z.B. ELGO Limax3CP Safe, Kübler PSU02 *). Sollte in einem seltenen Fehlerfall die elektronische Abschaltung die Inspektionsfahrt nicht beenden, muss eine mechanische Sicherung diese Fahrt beenden, sodass es in keinem Fall zu einem Personenschaden kommen kann.
* SIL3- Systeme, sie sind vergleichbar sicher wie Endschalter.
Die W+W Fahrwegbegrenzung ist der mechanische Teil dieser Schutzraumabsicherung im Schachtkopf. Die Vorrichtung besteht aus zwei Halterungen, welche auf dem Fahrkorbdach am Tragrahmen montiert werden, mit je einem Bolzen, welcher handbetätigt ein- und ausgefahren werden kann. Zudem wird an den Schienen jeweils eine Anschlagplatte montiert.
Bei Aufzuganlagen nach EN 81-20 oder beim Vorhandensein eines UCM-Systems kann der Moment, wenn der Nutzer das Fahrkorbdach betritt (statische Situation), als ausreichend sicher betrachtet werden. Die Bolzen müssen dann händisch ausgefahren werden. Erst wenn beide Bolzen vollständig ausgefahren sind, wird über die Sicherheitskontakte die Inspektionsfahrt freigegeben.
Sollte im Fehlerfall die Inspektionsfahrt nicht elektrisch gestoppt werden, stoßen die Bolzen an die Endanschläge welche die Aufwärtsbewegung beenden. Die Anschläge werden so positioniert, dass die Abstände im Schachtkopf mindestens den Anforderungen der EN 81-20 Punkt 5.2.5.7. entsprechen.
Vor dem Verlassen des Fahrkorbdaches müssen beide
Bolzen wieder vollständig eingefahren werden. Nur in diesem Zustand ist ein Reset und somit eine Rückkehr zum Normalbetrieb wieder möglich.
Da es sich um kein automatisches System handelt, müssen Vorkehrungen zur Absicherung der Fahrkorbbewegung getroffen werden, bevor das Fahrkorbdach betreten wird und die Inspektionsfahrt-Freigabevorrichtung aktiviert
wird.
Das Betreten des Fahrkorbes muss sicher detektiert werden und mit dieser Detektion sämtliche Fahrfunktionen außer Kraft gesetzt werden. Bei Neuanlagen geschieht dies i.d.R. mittels Überwachung der Notentriegelung. Bei der Nachrüstung kann beispielsweise auch eine Kontaktmatte oder ein Lichtgitter auf dem Fahrkorb zur Detektierung verwendet werden. Der Inspektionsbetrieb darf dann nur mit aktivierter Schutzraumsicherung und der Normalbetrieb erst wieder nach einem Reset möglich sein.
Das nach EN 81-21 Punkt 5.5.2.2 geforderte vorauslösende Anhaltesystem kann das gleiche System sein, welches für das UCM-System verwendet wird.
Das Zurücksetzen der Anlage auf Normalbetrieb darf nur durch das Betätigen einer elektrischen Rückstelleinrichtung nach EN 81-21 erfolgen. Da es sich bei dieser Ausführung um eine Abweichung zur EN 81-20 handelt, ist eine Gefahrenanalyse mit den obigen Inhalten zu erstellen.
Montagehinweise Nennlast 400 - < 600kg und 600 - 1600kg
1. Beim Auftreffen der Bolzen auf die Anschläge mit Auslösegeschwindigkeit werden hohe Kräfte auf die Vorrichtung und somit auch auf den Tragrahmen übertragen. Daher müssen diese an geeigneter Stelle montiert werden. Die Montage erfolgt links und rechts direkt auf oder unter der Kopftraverse des Tragrahmens. Der Winkel mit dem Bolzen muss vollflächig den Tragrahmen kontaktieren. Eine Montage auf der Kabine ist nicht zulässig.
2. Die Sicherungsschrauben werden so positioniert, dass die Abstände im Schachtkopf mindestens den Anforderungen der EN 81-20 Punkt 5.2.5.7 entsprechen. Die Anschlagplatten werden mit dem Abstand x darunter montiert. Für den Abstand ist die Auslösegeschwindigkeit maßgebend! Vor der Montage sind die Schienen zu reinigen (fett-/ölfrei)!
3. Der Bolzen muss im ausgefahrenen Zustand mindestens mit einer Länge von 10mm auf die Anschlagplatte treffen.
Hinweis zur Verzögerung:
Bei 400 - < 600kg werden die Anschlagplatten über jeweils 2 Klemmplatten und bei 600 - 1600kg über jeweils 4 Klemmplatten an der Schiene befestigt. Über die Anzugsmomente wird ein kontrolliertes Rutschen der Anschlagplatten erreicht (Verzögerung <1g).
Für den Abstand Sicherungsschraube <-> Anschlagplatte ist die Auslösegeschwindigkeit maßgebend!
1 x Fahrwegsbegrenzung Bolzen links
1 x Fahrwegsbegrenzung Bolzen rechts
2 x Anschlagplatten
1 x Befestigungsmaterial (diverse Klemmplatten,Schrauben)
1 x Montageanleitung
Die Technischen Daten zum Artikel finden bei den jeweiligen Produkten!
Beschreibung |
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Fahrwegbegrenzung IP20 400-<600kg Set T90 (078684) Fahrwegbegrenzung IP20 400-<600kg Set T90. Das Set enthält: 1x Fahrwegbegrenzung mit Bolzen links, 1x Fahrwegbegrenzung mit Bolzen rechts, 2x Anschlagplatten, 1x Befestigungsmaterial (Klemmplatten, Schrauben), 1x Montageanleitung, für Fahrkorbschienen T90/75/16 und T89/62/16 |
Fahrwegbegrenzung IP67 400-<600kg Set T90 (078685) Fahrwegbegrenzung IP67 400 - < 600kg Set T90. Das Set enthält: 1x Fahrwegbegrenzung mit Bolzen links, 1x Fahrwegbegrenzung mit Bolzen rechts, 2x Anschlagplatten, 1x Befestigungsmaterial (Klemmplatten, Schrauben), 1x Montageanleitung, für Fahrkorbschienen T90/75/16 und T89/62/16 |
Fahrwegbegrenzung IP20 400-<600kg Set T70 (078693) Fahrwegbegrenzung IP20 400-<600kg Set T70. Das Set enthält: 1x Fahrwegbegrenzung mit Bolzen links, 1x Fahrwegbegrenzung mit Bolzen rechts, 2x Anschlagplatten, 1x Befestigungsmaterial (Klemmplatten, Schrauben), 1x Montageanleitung, für Fahrkorbschiene T70/70/16 |
Fahrwegbegrenzung IP20 400-<600kg Set T75 (078694) Fahrwegbegrenzung IP20 400-<600kg Set T75. Das Set enthält: 1x Fahrwegbegrenzung mit Bolzen links, 1x Fahrwegbegrenzung mit Bolzen rechts, 2x Anschlagplatten, 1x Befestigungsmaterial (Klemmplatten, Schrauben), 1x Montageanleitung, für Fahrkorbschiene T75/62/10 |
Fahrwegbegrenzung IP20 600-1600kg Set (078687) Fahrwegbegrenzung IP20 600-1600kg Set. Das Set enthält: 1x Fahrwegbegrenzung mit Bolzen links, 1x Fahrwegbegrenzung mit Bolzen rechts, 2x Anschlagplatten, 1x Befestigungsmaterial (Klemmplatten, Schrauben), 1x Montageanleitung, für Fahrkorbschienen T70/70/16, T89/62/16, T90/75/16 und T125/82/16 |
Fahrwegbegrenzung IP67 600-1600kg Set (078688) Fahrwegbegrenzung IP67 600 - 1600kg Set. Das Set enthält: 1x Fahrwegbegrenzung mit Bolzen links, 1x Fahrwegbegrenzung mit Bolzen rechts, 2x Anschlagplatten, 1x Befestigungsmaterial (Klemmplatten, Schrauben), 1x Montageanleitung, für Fahrkorbschienen T70/70/16, T89/62/16, T90/75/16 und T125/82/16 |